Ihre oberste Maxime lautet „Heilenn ohne zu Schaden“. Was bedeutet das?
Dr. Müller-Wohlfahrt:
Wir setzen kein Cortison ein und arbeiten so gut wie nie mit Schmerzmitteln.
Dr. Schubert:
Es ist tatsächlich eine Behandlung auf biologisch-homöopathischer Basis, das heißt ohne Cortison und somit ohne Nebenwirkungen auf Blutdruck, Blutzucker oder Hormonhaushalt.
Ihre Methodik unterscheidet sich aber auch in anderer Hinsicht: Sie setzen auf das „Sehen mit den Händen“.
Hr. Haberstroh:
Es beginnt schon vorher. Das Besondere an dieser Praxis ist, dass wir uns die Zeit nehmen, den Patienten zuzuhören und zu untersuchen. Wann haben die Beschwerden begonnen, wie werden sie empfunden? Es reicht nicht, sich nur auf Bilder von Röntgen oder MRT zu verlassen, man muss auch mit den Händen untersuchen, die Patienten erspüren,
erfahren. Wo bewegt sich etwas nicht richtig, wo ist die Spannung entgleist, wo ist die Hautbeschaffenheit verändert? Auf diesem Weg findet man beschwerdesymptomatische Hinweise. Man tastet sich also im wörtlichen Sinn an das Problem heran.
Dr. Müller-Wohlfahrt:
Das Tasten ist unser Handwerkszeug. Wir veranlassen auch Röntgenbilder
oder MRT-Untersuchungen, aber wir haben eigentlich immer schon nach der Anamnese und der Untersuchung eine klare Vorstellung, eine Diagnose gestellt und die Ursache des Problems gefunden. Und darum geht es: Nicht nur die Symptome zu lindern oder zu bekämpfen,
sondern auch den ursächlichen Schaden zu beheben.
Sie legen viel Augenmerk auf die Wirbelsäule. Warum?
Hr. Haberstroh:
Veränderungen der Wirbelsäule führen klassischerweise zu Rückenschmerz oder auch Ischias-, Arm- und Schulterschmerzen. Sie können aber auch ursächlich für Muskelverletzungen sein. Für viele Patienten kommt es überraschend, wenn wir sagen „Ja, Dir tut der Muskel weh, aber die Ursache ist eigentlich Dein Rücken.“ Wenn man ihm oder ihr das aber zeigen und die Beschwerden lindern kann, ist das für viele ein erhellender Moment. Die Wirbelsäule kann auch verantwortlich für Migräne-Beschwerden sein.
Das ist für viele Migräne-Geplagte möglicherweile eine Überraschung. Wie hängen Wirbelsäule und Kopfschmerz zusammen?
Dr. Müller-Wohlfahrt:
Von Patienten, die ich wegen Beschwerden an der Halswirbelsäule mit meiner speziellen Methodik behandelte, erfuhr ich, dass mit der Behandlung auch ihre Kopf- oder Migräne-Schmerzen, es gehören auch Tinnitus und Schwindel dazu, zurückgingen oder ganz verschwanden. Ich forschte und fand heraus: Die chronische Muskelverspannung führt zu einer Verhärtung des Muskel-Sehnenansatzes am Hinterkopf. In der Folge wird der darunter verlaufende große Hinterhauptsnerv durch den permanenten Druck anhaltend gereizt und verursacht einen neuralgischen Schmerz sowie über eine Verschaltung mit dem Trigeminusnerv heftige Gesichtsschmerzen.
Hr. Haberstroh:
Wir meinen, dass nicht nur die Wirbelsäule ursächlich für die Migräne ist. Aber wir haben erlebt, dass die Halswirbelsäule eine große, wenn nicht entscheidende Rolle spielt. Wir haben Patienten, die jahrelang ohne Linderung von Pontius zu Pilatus geeilt sind, die jetzt migränefrei sind.
Stichwort „Volkskrankheit Rücken“: Was kann jeder tun?
Dr. Schubert:
Sich bewegen. Mit Bewegung ist nicht Leistungssport ge- meint, es geht auch durch moderate Bewegung wie Walken oder Radfahren, auch moderater Kraftsport ist geeignet. Die wichtigste Empfehlung jedoch: gymnastische Übungen unter Anleitung erlernen und täglich
ausführen. Fakt ist: Wer sich bewegt, lebt gesünder und gewinnt mehr Lebensqualität.
„MW“ gilt als der Leibarzt der Profis, der „Heiler der Helden“…
Dr. Müller-Wohlfahrt:
Es stimmt, dass ich zahllose bekannte Sportler behandelt habe. Die Geschichte von Usain Bolt wird gerne erzählt, der mir seine 100-m-Goldmedaille widmete, weil ich ihn vor den Olympischen Spielen in Rio von seinen Muskelproblemen befreien konnte. Aber es ist wichtig, dass wir nicht nur Profis behandeln. Jeder ist in unserer Praxis willkommen.
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